Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist laut der Gutenberg-Gesundheitsstudie der Unimedizin Mainz die häufigste Augenerkrankung in Deutschland. Demnach haben rund 6,9 Millionen Menschen Frühstadien der Krankheit und circa 480.000 leiden an Spätstadien. Das teilte die Initiative „Woche des Sehens“ zum Welttag des Sehens am 11. Oktober mit.

Erstmals Zahlen aus repräsentativer Bevölkerungsstichprobe

Die Gutenberg-Gesundheitsstudie zeigt erstmals Zahlen zu den häufigsten Augenerkrankungen, die sich auf eine große und seit 2007 in Deutschland durchgeführte Untersuchung mit 15.000 Probanden stützen. Die Zahlen zur AMD bestätigen die Angaben des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV), dass die altersbedingte Makuladegeneration die häufigste Ursache für eine schwere Sehbehinderung oder eine Erblindung bei Menschen über 50 Jahren in den Industriestaaten ist.

Was ist die Altersbedingte Makuladegeneration?

Bei einer Makuladegeneration gehen die Sehzellen im zentralen Bereich der Netzhaut (Makula) zugrunde, der auch als Stelle des schärfsten Sehens beschrieben wird.

Die nur wenige Quadratmillimeter große Makula ist für wesentliche Sehleistungen verantwortlich: Lesen, Erkennen von Gesichtern und feinen Einzelheiten, Unterscheiden von Farben.

„Die Erkrankung betrifft vor allem Frauen und Männer ab dem 65. Lebensjahr und teilt sich in die trockene und feuchte Form der AMD auf.“

Im Allgemeinen ist zu Anfang nur ein Auge von der Erkrankung betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb eines Jahres auch das zweite Auge erkrankt, liegt bei etwa 45 Prozent.

altes-ehepaar-alterskrankheit-makulardegeneration

Erste Anzeichen ernst nehmen

Die beiden Formen der AMD zeigen sich in unterschiedlichen Symptomen. Die trockene AMD (ungefähr 85 Prozent der Erkrankungen) verläuft in der Regel langsam. Erste Anzeichen zeigen sich häufig beim Lesen. Neben einer Unschärfe mitten im Sichtfeld nehmen Betroffene graue Schatten und verschwommene Flecken wahr. Diese können sich im Verlauf der Erkrankung vergrößern.

Die schneller voranschreitende feuchte AMD (etwa 15 % der Erkrankten) entwickelt sich meist aus der trockenen AMD und zeigt sich durch ein verbogenes oder verzerrtes Bild beim Sehen.

Erklärung: Bei der feuchten Form wachsen neue, poröse Blutgefäße in und unter die Netzhaut und lösen dort Blutungen, Schwellungen und Narben aus. Diese führen zu weiteren Einschränkungen der Nah- und Fernsicht und Problemen bei alltäglichen Handlungen, wie Autofahren oder Lesen.

Vorbeugung und Früherkennung

Für die Vorbeugung und Früherkennung ist es wichtig, dass eine mögliche Erkrankung früh entdeckt, und eine konsequente Therapie zeitnah eingeleitet wird.

„Allen Menschen ab dem 40. Lebensjahr wird deshalb empfohlen, einmal jährlich ihre Augen beim Augenarzt überprüfen zu lassen.“

schlecht-sehen-sehtest-brille-optiker

Zudem kann zur Überprüfung der Funktion der Makula und zur Früherkennung einer Makuladegeneration der Amsler-Gitter-Test verwendet werden. Diesen können Interessierte problemlos am PC oder mit der von Bayer entwickelten „AugenPass“-App durchführen. Durch das Betrachten des Gitterbildes lassen sich erste Unregelmäßigkeiten oder Verzerrungen im Sichtfeld feststellen.

Wichtig: Der Amsler-Gitter-Test ersetzt keine Untersuchung bei einem Augenarzt. Er kann Ihnen nur einen Anhaltspunkt für eine eventuelle Augenerkrankung geben. Auch wenn Sie keine Einschränkung wahrnehmen, schließt das eine Augenerkrankung nicht aus.